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Reif für die Insel

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Seele baumeln lassen

Es scheint sich der Urlaub bemerkbar zu machen. Die Abstände der Blogbeiträge werden länger, die Entspannung tiefer…

Letzthin waren wir noch auf Sithonia und morgen fahren wir von Thassos schon wieder weiter. Wie geht denn das?

Wohin geht die Weiterreise?

Sithonia zur Erinnerung ist der mittlere Finger der Halbinsel Chalkidiki. Wir hatten eine ruhige Unterkunft in der Nähe von Sarti, das an der Ostseite mit Blick Richtung Berg Athos gelegen ist.

Bei sehr angenehmem Reisewetter – es war nicht zu warm, da immer noch einige Wolken am Himmel standen, aber zum Glück hat es nicht geregnet – sind wir am Sonntag aufgebrochen. Wir haben die Landzunge umrundet. Eigentlich wollten wir sogar quer über die Berge fahren, aber nachdem die Straßen dort nicht mehr asphaltiert waren, war es uns – vor allem mir – doch zu unangenehm. Kurze Strecken über Schotter oder festgefahrene Erde gehen schon, aber so quer drüber und mit Koffer, das muss nicht sein.

Unser nächstes Ziel zu definieren brauchte diesmal etwas länger. Zuerst dachten wir, dass es weiter in den Süden Richtung Zagora geht. Allerdings haben uns die geraden Schnell-Straßen um Thessaloniki nicht begeistert. So kam die Idee mit Thassos. Von der grünen Insel haben wir auch schon einiges gehört. So weit nach Osten war überhaupt nicht geplant, aber wie es halt so ist, wenn man sich treiben lässt. – Und schön ist’s!

Farben- und Blumenvielfalt

Wunderschöne Landschaft

Die Fahrt war so fein und angenehm, dass die guten vier Stunden und 250 km bis zu unserem nächsten Stopp wie im Flug vergingen.

Die griechische Landschaft, die wir bisher durchstreiften, ist herrlich: weite Hügel, manchmal sogar richtige Kurven und Steigungen; viele grüne Bäume – z.B. Latschen oder Kiefern – blühende Büsche in allen rot und rosa Schattierungen, weiß und gelb. Eine Augenweide. Weite Olivenhaine – in allen Wachstumsabstufungen: von ganz kleinen Setzlingen bis zu dicken alten Olivenbäumen, Sonnenblumenfelder, Weinreben, Getreidefelder und zwischendrin immer wieder viele bunte Bienenstöcke.

Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, aber das Fahren mit dem Motorrad lässt einen die Natur ganz besonders erleben. Die Gerüche sind vielfältig und teilweise sehr intensiv. Besonders die Linden haben in dieser Gegend noch geblüht und wahrscheinlich einiges zu meinem Niesattacken beigetragen.

Natürlich findet man sich immer wieder auf Augenhöhe mit kleineren und größeren fliegenden Insekten. Schmetterlinge, die aber Gott sei Dank schnell noch die Kurve kriegen, aber der eine oder andere dicke Brummer landet schon am Visier oder im Gesicht und hinterlässt Spuren.

Leider sehen wir auf der Straße häufig tote Tiere – vor allem Igel und manchmal Katzen oder ähnlich kleine Geschöpfe mit Pelz. Das tut beim Vorbeifahren weh.

Ungewöhnlich sind hingegen die Schildkröten, die ich in freier Wildbahn vorher noch gar nie gesehen habe. Da bemerke ich sie am Wegrand und dann ganz schnell – in schildkröten-schnell halt – weiter ins Gestrüpp, aber auch schon einmal beim Queren der Straße – in selbstmörderischer Gelassenheit – meist aber unversehrt.

Sonnenblumenfeld

Griechische Hochzeit

Irgendwann hat unser Sitzfleisch auf sich aufmerksam gemacht und uns zum Anhalten angeregt. Da kam der Campingplatz Paradiso vor Kavala gerade recht.

Was wir nicht wussten: erstens war hier Sonntag und Montag Feiertag – Pfingsten: griechisch orthodox eine Woche später als bei uns, und zweitens wurde eine Hochzeit gefeiert. Eine griechische Hochzeit – wunderschön eingedeckt mit weißen Tischdecken auf einer großen Wiese. Und was gehört zu einer Feier dazu? Richtig Musik. Zuerst hat eine Band griechische Lieder zum Besten gegeben und anschließend noch bis 3 Uhr Discomusik. Das war verständlich eine kurze Nacht – obwohl wir eigentlich vom Fahren recht müde waren.

Da der Platz aber sehr schön und die Leute sehr freundlich waren, haben wir noch einen Erholungs-Tag angehängt.

Mini - fangheuschrecke
Schaut aus, wie eine Miniaturausgabe einer Gottesanbeterin – und ist auch eine. Erkennbar am dreieckigen Kopf, wie ich jetzt weiß. 😉

Insel Thassos

Mit vielen Möven und einer vollen Fähre sind wir von Keramoti nach Thassos übergesetzt. Diese Insel ist ein Kleinod mit viel Grün, klarem Wasser und weißen Marmorsteinen.

In der Früh nach unserem Qigong, das wir zurzeit wieder vom Strand streamen, und einer Abkühlung im Meer, habe ich ein weißes Steinmandl gebaut. Diese schönen weißen Steine haben es mir angetan und so habe ich einige gesammelt und zu einem Mandl aufgeschlichtet. Später am Tag stand eine große Steinmandl-Familie dort – mit meinem weißen Mandl in der Mitte – zumindest bis zur Flut.

Ein Ausflug ins Insel-Innere gehört natürlich auch dazu. Die asphaltierten Straßen sind vorwiegend an der Küste entlang und nur einige wenige gehen ins Landesinnere. Der Rest sind Schotterstraßen, die eher zum Wandern als zum Fahren einladen.

An so einer Küstenstraße direkt oben auf den Felsen an der Ostseite liegt ein gewaltiges Kloster. Fotografieren war dort verboten und außerdem hätte man fliegen müssen, um diese Bauwerk einzufangen. Also habe ich eine kleinere ebenfalls schöne Kirche fotografiert.

An der Kirche, wie an gefühlt jedem 2. Haus ist eine griechische Fahne. Sonst könnte man glatt vergessen, dass man in Griechenland ist. 😉

So, jetzt seid ihr wieder auf dem Laufenden. Morgen verlassen wir die Insel Thassos und nehmen eine Fähre nach Athen. Wir hoffen im Süden und weiter im Westen an der Küste entlang wieder schöne Straßen befahren zu können.

Weißes Steinmandl
Steinmandl mit Familienzuwachs

 

Orthodoxe Kirche
Orthodoxe Kirche – natürlich mit griechischer Fahne

 

Fotoshooting
Küste entlang – mit Blick zum Berg Athos – diesmal von der anderen Seite

 

Insel Inneres
Landes- bzw. Insel-Inneres mit Steinwänden

 

Qigong wieder am Strand
Vorbereitungen für Qigong vom Strand aus

 

Sonnenaufgang bei Thassos
Sonnenaufgang darf nicht fehlen 😍☀️

 

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Kommentare

2 Antworten zu „Reif für die Insel“

  1. Avatar von Karin Mair
    Karin Mair

    Ihr Lieben,
    es ist schon ein paar Tage her, dass ich die Beiträge gelesen hab… alle davon wirken nach und kommen mir immer wieder in den Sinn.
    So wie die Schilderung von der Begegnung mit den Schäferhunden, die (Um)Wege durch enge Straßen… das Ausbrechen aus der Komfortzone und Schaffen von Erinnerungen 🙂
    Eure Energie und Wertschätzung für die Dinge und füreinander begeistern mich.
    Dankeschön, auf Wiedersehn und allzeit gute Fahrt 🙂

    1. Danke liebe Karin,
      ja, für mich ist es immer wieder schön zu reflektieren, was wir erlebt haben. Durch das Schreiben bleibt es deutlicher in Erinnerung.
      Schönen Abend und bis morgen beim Qigong

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