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Johanniskraut

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Mit wirklich großer Freude darf ich, Doris Deutsch, heute meinen ersten Beitrag zu der Kräutersammlung auf unserem Räucherblog schreiben!
Dazu habe ich mir das Johanniskraut, meinen persönlicher Lichtbringer und Sonnenschein, ausgesucht:

Echtes Johanniskraut

lat: Hypericum perforatum

Geschlecht männlich
Element Feuer
Planet Sonne

Volksnamen

Tüpfelkraut
Tausendlöcherlkraut
Sonnwendkraut
Manneskraft
Blut-und Frauenkraut
Wundkraut
Elfenblut
Rotöl
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Wo findet man es?

An sonnigen Wegränder, auf lichten Feldern, zwischen Gebüsche, auf Magerwiesen und Brachflächen.
Achtung: Das echte Johanniskraut, auch Tüpfeljohanniskraut genannt, hat einige Doppelgänger, die jedoch eine viel schwächere Heilwirkung haben als das Echte.

Wie erkennt man es?

Die Pflanze wird bis zu 100 cm hoch und hat einen kantigen, harten Stängel, deshalb auch Hartheu, genannt.
Wenn wir die Blütenblätter gegen das Licht halten, erkennen wir viele kleine Pünktchen, es sind transparente  Öldrüsen. Diese, wie von Stecknadeln gestochenen Punkte, galten früher als leicht erkennbare Signatur für die Heilkräfte der Pflanze; also wurde Johanniskraut bei Stoß-und Stichverletzungen eingesetzt.
Zerreibt man die Blüten tritt blutroter, dunkler Saft aus, dieser duftet warm, balsamisch.

Sammelzeit

Verwendet werden die Blüte und das Kraut, welche Ihr von Juni bis September findet.
Traditionell, also mit höchster Lichtenergie, wird zwischen Sommersonnenwende (21.6) und Johanni (24.6) gesammelt.

Wirkstoffe und Eigenschaften

Gerbstoffe, Flavonoide, Cholin, ätherisches Öl uvm. Der rote Farbstoff, das Hypericin macht die Hautzellen lichtempfindlich, deshalb solltet Ihr, wenn Ihr Johanniskraut in irgendeiner Form verwendet habt (Tinktur, Tee, salbe oder Öl) nicht ungeschützt in die pralle Sonne oder Solarium gehen. Pralle Sonne ist natürlich nie sehr ratsam 😉
Die Stärken vom Johanniskraut: es wirkt entzündungshemmend, nervenstärkend, stimmungsaufhellend, blutverbessernd, beruhigend und schmerzlindernd.
Es wurde klinisch bewiesen, dass diese Pflanze zentral auf unser Gehirn einwirken kann, daher wird ihr eine antidepressive Wirkung zugesprochen. (Wechselwirkung mit Medikamenten abklären!)
Im Winter wird durch das fehlende Sonnenlicht wenig Serotonin (stimmungsaufhellendes Hormon) vom Körper produziert. Durch regelmäßigen Teegenuss und natürlich auch durchs Räuchern 😉 kann man diese Dysbalance entscheidend zum Positiven beeinflussen.
Wie bereits erwähnt, wird das Johanniskraut in der Natur- und Volksheilkunde als Wund- und Nervenheilmittel eingesetzt. Außerdem hat es eine allgemein kräftigende Wirkung, hilft bei Blutarmut und wird zur Rekonvaleszenz nach schweren Krankheiten eingesetzt. Als Kompresse oder Gesichtsdampf aus dem Tee, belebt und reinigt es fette und unreine Haut.

Magisches und Anwendungen

  • Laut einer Sage entstanden die auffälligen, schwarzen Punkte auf den Blütenblättern (botanisch gesehen die Öldrüsen) dadurch, dass der Teufel aus Wut über die Heil-und Schutzkräfte des Johanniskrauts, die Blätter zerstochen haben soll.
  • Oder einer anderen Legende nach soll die Pflanze aus Abscheu über den Mord an Johannes dem Täufer ihr Pflanzenblut abgeben.
  • Ein Johanniskrautkranz an der Stalltüre, am Dach oder auf dem eigene Kopf sollte vor Blitz und Feuer, bzw. vor Teufeln und Dämonen schützen.
  • Irgendein beliebiger Teil des Krautes unters Kopfkissen gelegt, könnte bewirken, dass frau vom zukünftigen Ehemann träumt. 😉
  • Johanniskraut am Körper getragen soll vor Erkältung und Fieber schützen und zieht die Liebe an!

Tipps zum Selbermachen

Johanniskrautlikör

30 g Blüten mit 1/2l Schnaps übergießen und zwanzig Tage in die Sonne stellen.
Abseihen und 60g Zucker hinzufügen, Zimt und Nelke dazugeben.
Bei Unruhe jedweder Ursache einnehmen.

Johanniskrautöl:

Blüten und Knospen des Johanniskrauts in ein helles Schraubglas füllen und mit hochwertigen Oliven-, Mandel- oder Sonnenblumenöl auffüllen, es dürfen keine Pflanzenteile unbedeckt sein. Gut verschlossen ca. zwei Wochen an einen sonnigen Ort stellen und immer wieder schütteln. Wenn das Öl dunkelrot ist, abseihen, in dunkle Flaschen füllen und kühl lagern.
Verwendung äußerlich: einreiben bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Verstauchungen, Quetschungen, Krampfadern, Ischialgie, Neuralgie. Es hat sich bewährt zur Dammmassage vor der Geburt, um Risse desselben zu vermeiden. Als Heilöl für die Massage speziell nach Breuß, welche seelische und körperliche Verspannungen löst.
Verwendung innerlich: zwei TL mit einem Stück Weißbrot einnehmen; besonders hilfreich bei Gastritis, Koliken, Nervenmittel oder bei Störungen im Klimakterium.
Kosmetik: Johanniskrautöl (in Weizenkeim-oder süßem Mandelöl angesetzt) kann die Haut regenerieren und den Hautstoffwechsel aktivieren.

Johanniskrauttinktur

2 TL getrocknetes Johanniskraut in ein dunkles Schraubglas füllen und mit 45%-igen Alkohol übergießen (das Kraut soll gut bedeckt sein), drei Wochen stehen lassen, ab und zu schütteln, anschließend abseihen und in kleine Pipettenfläschchen abfüllen.
Fördert die Verdauung, stärkt die Nerven, gleicht bei Depressionen aus, hilft bei nervlicher Erschöpfung, bei Schlaflosigkeit nach nervlicher Erregung und Anstrengung und bei Schockzuständen.
Anwendung: 2 – 3 Tassen Tee tgl oder 3 x 10 Tropfen einnehmen. Bei Schnitt und Schürfwunden oder zur Nachbehandlung von Scharfen und stumpfen Verletzungen, verdünnt man die Johanniskrauttinktur mit etwas Wasser und legt Kompressen auf.

Last but not least: Johanniskraut beim Räuchern

Diese beschriebenen guten Eigenschaften vom Johanniskraut kommen auch beim Räuchern zur Geltung.
Wir verwenden diesen Stimmungsaufheller speziell im Buntspecht. Diese fröhliche und heitere energieaufbauende Mischung verwenden wir gerne in der trüben Jahreszeit und verkürzen uns damit die Wartezeit auf den Frühling. Durch die Zusammensetzung vom Buntspecht wird Ängsten entgegengewirkt und ist auch für Kinder sehr zu empfehlen!
 
Buntspecht
 
Wow, ich dachte so ein Beitrag über meine Kräuter ist recht schnell geschrieben… dem war doch nicht so. Doris hat mir jetzt noch beim finalen Layout über die Schulter geschaut und mich unterstützt, denn Computer ist nicht so ganz meine Welt, ich bin lieber in den Bergen oder im Garten.
Ich würde mich über Eure Kommentare zu meiner Premiere als Bloggerin sehr freuen und wünsche Euch ein schönes Wochenende.

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Kommentare

3 Antworten zu „Johanniskraut“

  1. Hallo,
    ein sehr guter und informativer Beitrag, vielen Dank! Ich bin schon gespannt auf weitere Artikel zu Heilpflanzen.
    Ich habe Johanniskraut einige Zeit lang mit ganz guter Wirkung bei Winterblues und Unruhezuständen genommen. Auch im “Buntspecht” wirkt es bei mir beruhigend und stimmungshebend.
    Eine ganz wichtige Information zu Wechselwirkungen: Johanniskraut schwächt die Wirkung der Pille stark ab.

    1. Danke Désirée für diese wertvolle Ergänzung.
      Bei der Einnahme vom Johanniskraut sollte man bei allen Medikamenten auf mögliche Wechselwirkungen achten. 🙂

  2. Alexandra, eine aufmerksame Blogleserin und Biologin, hat uns darauf hingewiesen, dass Johanniskraut bei oraler Einnahme – Gott sei Dank nicht beim Räuchern ? – noch andere Wechselwirkungen auf Immunsuppressiva und Antikoagulantien hat. Auf der Apothekerseite gibt es dazu einen aufschlussreichen und weiterführenden Artikel – ebenfalls sehr lesenswert: Apotheke – Johanniskraut – Danke Alexandra

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